Bruchharsch – Skitechnik – Skitouren – Skifahren

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Skitouren und Skitechnik im Bruchharsch

Skifahren im Bruchharsch

Zielgruppe: 

Fortgeschrittene Skitourengeher, die eher steile Abfahrten mit "mittelguten" Schneeverhältnissen bewältigen wollen.

PS: Im flachen Gelände ist das "Anfersen" wenn überhaupt nur sehr schwer möglich.
  1. Hüpfen wie eine Gams bringt gar nix.
  2. Kraft ist wichtig, aber das Timing des „Anfersens“ ist der Schüssel.
  3. Du brauchst das bestmögliche Material in der richtigen Größe um es zu lernen.

Schmale Skiführung

Skitour: Lampsenspitze Nordrinne Sellrain

Du brauchst einen Tourenski der dich beim Lernen unterstützt, eher weich, eventuell unter Körpergröße, Kanten hinten und vorne „gebrochen“, Skier mit sanftem Rocker.

Franz Trimmel – Berg und Skiführer, Skilehrer, Innsbruck, Tirol

Vorraussetzungen

Du kannst die Skier sicher durch „guten Schnee“ steuern. Skitechnikbasics sind dir praktisch und theoretisch vertraut.

Beim Üben lassen sich sehr unangenehme Stürze nicht vermeiden

Du musst verletzungsfrei, stark und motiviert sein. Arschbacken zusammenkneifen!!!

Material – Tourenski, Skitourenschuhe

Tourenski :

1.) Mit Skiern breiter als 100 mm unter der Bindung lernt man leichter und schneller.
2.) Der Ski sollte einen leichten Tip & Tail Rocker haben und eher weich im Flex sein.

3.) Skilänge „unter Körpergröße“ ist ein Vorteil.
4.) Kanten sollten vorne und hinten beim Beginn der Skitaillierung gebrochen sein (vor allem im Windharsch).
5.) Skiradius: Für mich sind 18 Meter Radius bei Skilänge 172 cm ziemlich perfekt. Ich wiege 70kg und bin 170cm.

Foto: Nur durch das gleichmässige und gleichzeitige Belasten und Entlasten des Berg- und Talskis wird der Schwung stabil und flüssig.

Skitourenschuhe

1.) Der Skitourenschuh darf auf keinen Fall zu groß sein.
2.) Zum Üben sind etwas kompaktere Modele besser geeignet.

https://franzderberge.at/2020/12/skitourenschuhe-vergleich-test-kaufberatung/

Ganz easy durch nassen Windharsch 😉

Worauf noch zu achten ist:

  1. Skibrille + Helm – Mit Sonnenbrillen gibt es herrliche Schnittwunden im Augenbereich.
  2. Leichter, kompakter Rucksack – Der Rucksack schwingt bei einem Sturz mit ziemlicher Sicherheit nach vorne über den Kopf.
  3. Hände raus aus den Stockschlaufen – Sonst sind Schulterverletzungen sehr wahrscheinlich.
  4. Bindungen eher mit niedrigerer Z-Zahl fahren.

Skitechnik auf Skitouren – Basics

Das verlinke ich euch hier: https://franzderberge.at/2021/01/skitechnik-fuer-skibergsteiger-skimo/

Die Basics habt ihr verstanden, dann weiter:

4. Anfersen im Bruchharsch, steilen Gelände, Buckel, …

Ziel: Beidbeiniger Kantenabstoß zum Umkanten, Andrehen und Anfersen der Ski
Beschreibung: Beidbeiniger Sprung, wobei die Skispitzen am Boden bleiben während sich die Skienden heben. 
Stockeinsatz: Unterstützt den Absprung und hilft bei richtigem Timing das Gleichgewicht zu halten  - ( Schulterrotation muss unbedingt vermieden werden) 

Tempo ist Drehhilfe

Nur mit gleichmäßigem kontinuierlichen Tempo beginnt der Ski auf der Oberfläche der Schneedecke zu gleiten.
Dieses Tempo muss gehalten werden!!!

Anfersen – der Ski muss aktiv an die Schneeoberfläche

Anfersen – Um die Skier schnell über die Falllinie drehen zu können müssen beide Skier gleichzeitig be- und entlastet werden.

Schmale Skiführung

Die Skier werden durch das Anfersen der Skienden über die Falllinie gedreht.

Gerade nach oben springen (sodass die Skispitzen höher abheben als die Skienden) würde zu einer Rücklage führen

=> Talhand hebt sich, Berghand greift in den Schnee => Verlust von Rhythmus, Gleichgewicht = > Rücklage

Vorteile des aktiven Anfersens

  1. Durch das Anfersen der Skienden drückst du eigentlich auch die Skispitzen aktiv nach unten und man steht aktiv mit dem Körperschwerpunkt über dem Skizentrum.
  2. Beide Skier werden aktiv gleichzeitig be- und entlastet.

Timing – Es sollte sich nahezu mühelos anfühlen

  1. Durch den Absprung heben sich die Skienden und der Ski wird maximal belastet.
  2. Sind die Skienden in der Luft, gleiten die Skispitzen quasi schwerelos über den Schnee, dadurch hat der Ski keinen Drehwiederstand und du kannst über die Falllinie steuern.
  3. Mit dem richtigen Rhythmus pendelst du um die Mittellage und nutzt die Energie des letzten Schwungs zur Auslösung der folgenden Schwünge 😉

Übungen um Anfersen

  1. Am Stand, in der Ebene, mit Stöcke im Schnee – Gleichzeitiges hüpfen, anfersen beider Skier (Es kann sein, dass du die oberste Schnalle am Skischuh dafür lockern musst.)
  2. Anfersen (Hüpfen) in der Schrägfahrt (ca. 3 mal pro Schrägfahrt). Am besten auf einer mässig steilen, gut griffigen Piste üben.
  3. In der Schrägfahrt 2 mal Anfersen beim dritten Mal über die Falllinie drehen und einen Einzelschwung bis zum vollständigen Stillstand zu Ende fahren.
  4. Mehrere Einzelschwünge aneinanderreihen.
  5. Die Übungen kann man mit Gelände, Steilheit, Schwierigkeit variieren .
  6. Normales Aneinanderreihen der Schwünge mit Anfersen – Variiere Gelände und Geschwindigkeit.
Foto aufgestellt 😉 ? Egal! – Trotzdem Bruchharsch . Weißwand im Gschnitztal

Hier ist mein Fazit:

Mit ziemlicher Sicherheit kannst du dir überhaupt nicht vorstellen, wovon ich da rede.
Beschäftige dich theoretisch und praktisch lange und ausführlich mit den Basics https://franzderberge.at/2021/01/skitechnik-fuer-skibergsteiger-skimo/ .
Versuche die Dynamik des Skis zu spüren und für dich zu nutzten.